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Teppiche – Eine Erfolgsgeschichte

Bereits vor über 10.000 Jahren stellten unsere Vorfahren Teppiche her. Die ersten Teppiche waren noch sehr einfach und wurden aus Schafswolle hergestellt, welche immer wieder nass gemacht und zusammengedrückt wurde, bis sich eine Art Filzteppich bildete. Mit der Zeit verfeinerten sich die Techniken aber und so wurden zum Beispiel im Iran und Afghanistan gewebte Teppiche mit immer aufwendigeren Mustern produziert. Heute kennen wir diese hauptsächlich als Kelim.

Im asiatischen Raum dagegen, wurden Teppiche eher geknüpft. Diese Technik ermöglicht nochmals deutlich feinere Details und kam daher mit dem wachsenden globalen Handel auch bis in den Mittelmeerraum und wurden dann auch in Zentraleuropa beliebt.

Orientteppiche als Wertanlage

Bis in die 90er Jahre waren diese lange Zeit sehr teuren Orientteppiche nicht nur ein Einrichtungsgegenstand, sondern wurden teilweise als Wertanlage gekauft, in der Hoffnung, dass diese handgemachten Produkte in Zukunft immer mehr an Wert gewinnen. Doch wie in allen Bereichen, wo es Geld zu verdienen gab, wurde auch dieser Markt bald mit billigen, maschinell hergestellten Orientteppichen überschwemmt. Die Folge waren ein Überangebot und damit fallende Preise.

Dazu waren einige der maschinell hergestellten Teppiche für Laien nicht von handgemachten Produkten zu unterscheiden und so wurden gerade in der Türkei viele Urlauber betrogen, indem Ihnen ein billiger Maschinenteppich als handgeknüpfter Orientteppich verkauft wurde.

Die Flut der Massenware

Der Markt veränderte sich aber ab den 90er Jahren allgemein sehr stark in Richtung billige, maschinell hergestellte Massenware. Die Webmaschinen wurden immer besser und auch komplexere Strukturen und Muster konnten plötzlich in großen Mengen und günstig produziert werden. Vor allem aus China, Indien und der Türkei wurde der europäische Markt gerade zu überflutet. Sowohl mit klassischen Designs wie auch neue synthetische Produkte. Teppiche waren nun zum einstelligen Europreis pro Quadratmeter zu bekommen und das Interesse an hochwertigen, handgemachten Teppichen schrumpfte immer weiter.

Der Wandel zurück zum handgemachten Qualitätsprodukt

Wie in vielen anderen Branchen auch, hat sich die „Geiz ist geil“ Mentalität aber in den letzten Jahrzehnten wieder stark zum Qualität Anspruch hin verändert. Den Menschen ist schnell bewusst geworden, dass billige Produkte auch entsprechend schnell kaputt gehen oder sogar schädliche Eigenschaften haben. Daher entwickelt sich auch die Teppichbranche seit einigen Jahren wieder hin zu handgewebten Teppichen aus natürlichen Materialien wie Wolle, Baumwolle und Sisal.

Da handgewebte Produkte nicht nur deutlich robuster sind und auch nach vielen Jahren noch schön aussehen, sondern dazu auch noch viele tolle Eigenschaften mit sich bringen, die man nicht nur sehen, sondern auch fühlen kann, erfreuen diese sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit.

Es ist sicher spannend zu sehen, wie sich die Welt der Teppiche in den kommenden Jahren und Jahrzehnten entwickelt, jedoch ist es sehr wahrscheinlich, dass Menschen die den Vergleich zwischen billiger, synthetischer Massenware und einem gemütlich, handgewebten Wollteppich selbst machen konnten, auch in Zukunft die Vorzüge eines Qualitätsprodukts zu schätzen wissen.